Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 
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Die Mutter

von Bertolt Brecht


Brechts Gegenstand ist ein soziologisches Experiment über die Revolutionierung der Mutter. Als Produzentin des Menschen wird sie zur Reproduzentin seiner Arbeitskraft. Nun langt es nicht mehr für diese Reproduktion. Für ein solches Essen hat der Sohn nur einen Blick der Verachtung übrig. Sie weiß sich nicht zu helfen, da sie nicht weiß, dass über das Fleisch, das in der Küche fehlt, nicht in der Küche entschieden wird. Sie will nicht dem Kommunismus helfen, sondern dem Sohn, auf den das Los, Flugblätter zu verteilen, gefallen ist. Sie verwandelt auf ihrem Weg die Feindschaft, die sich zwischen ihr und dem Sohn zu entwickeln droht, in Feindschaft gegen beider Feind. Es ist der Weg von einer ersten zu der letzten Hilfe, der Solidarität der Arbeiterklasse, den die Mutter geht. Der gesunde Menschenverstand geht Schritt für Schritt, steht für das Gegenstück des Radikalismus. Je unmittelbarer ein Mensch in der kapitalistischen Wirtschaftsordnung in Produktionszusammenhängen steht, desto mehr ist er der Ausbeutung preisgegeben, – heute ist die Familie eine Organisation zur Ausbeutung der Frau als Mutter. Der Kommunismus ist das Mittlere, radikal ist der Kapitalismus, er (der Kommunismus) will die Familienbindungen nicht beseitigen, er will sie auf ihre Eignung prüfen.

  

Mit: Frank Büttner, Silvia Rieger, Davide Scarano, Pascale Schiller, Mex Schlüpfer, Harald Warmbrunn und Günther Zschäckel

Regie: Silvia Rieger
Bühnenbildidee: Bert Neumann
Kostüme: Teresa Tober
Licht: Torsten König
Dramaturgie: Sabine Zielke

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