Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Gute Nacht, du falsche Welt

- Adieu in vier Szenen von Puschkin, Schikaneder und Troike


Erstens: Vier Sekunden vor dem Unfall, ein fahrendes Auto, vier Insassen und ein Baum, – Knall – zwei Tote, einer davon Dichter. Was ist das Geheimnis in den letzten Sekunden ihres Lebens? Zweitens: Eine pestverseuchte Stadt: Die Edlen feiern ihren Untergang, während hinter ihnen die Leichenberge weggekarrt werden – ein Abgesang auf die Dekadenz einer Kultur. Die Freude siegt noch im Tod. Drittens: Salieri neidet Mozart das Genie, durch Giftmord an dem Freund glaubt er sich von seiner Qual befreit. Viertens: Papageno, der lustige Vogelfänger, Prototyp eines Verdrängers, der seinen Schmerz aus der Einsamkeit nicht bewusst werden lässt, will sich von seinem Trübsinn am nächsten Baum erlösen.
Modellhafte Szenen, die vom Leben, den Aufs und Abs und der Freiheit über den Tod erzählen. Von der Unendlichkeit von vier Sekunden, der Betrachtung der Welt ohne Wertung, ohne Moral. Wo liegen Hoffnung, Befreiung oder Lösung in dem Stück? Im Vertrauen auf die schöpferische Kraft des Theaters, das Spielerische und im Einnisten des Gegenwärtigen in den Szenen, das Nichtdarstellbare erfahrbar zu machen. Im Glauben daran, dass weder Gott noch die Menschen alles in der Hand haben. Das ist ein Garant für das Heitere in uns.
Ein Modell von Theater, das auf das Einfache und Schlichte in den Mitteln baut, im Zusammenspiel von Bild, Geräuschen, Musik und Zauber. In der Hingabe zur Melancholie und Erlösung.

  

Mit: Luise Berndt, Sebastian König, Bonn Park, Anne Ratte-Polle, Sophie Rois, Mandy Rudski, Axel Wandtke und Lisa-Theres Wenzel

Geige: Uwe Hilprecht

Regie und Bühne: Gero Troike
Kostüme: Sabin Fleck
Musikalische Leitung: Uwe Hilprecht
Dramaturgie: Sabine Zielke

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