Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 
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Locus Solus

nach Raymond Roussel


Als Roussel in New York erfuhr, dass es in seinem Hotel dreitausend Badezimmer gab, in denen theoretisch dreitausend Gäste gleichzeitig in dreitausend Wannen sitzen konnten, verging ihm die Lust, ein Bad zu nehmen...

Raymond Roussel, der die Pioniere des Surrealismus tief beeindruckte und so die Kunst- und Literaturströmungen des 20. Jahrhundert prägend beeinflusste, hatte einen greifbaren Ansatz für seine akribische Schreibarbeit, die sich allein aus seiner Phantasie heraus formulierte und ihn nach eigener Aussage blutige Mühe kostete: „Dieses Werk dient nur meinem eigenen Ruhm.“

Vor rund 100 Jahren, 1914, erfand er in exaltierter Manier den einzigartigen „LOCUS SOLUS“, ein Park, so unbeschreiblich wie seine unfassbaren Attraktionen, ein Ort, an dem Vergangenheit und Zukunft ihre Geheimnisse offenbaren. Sein Besitzer, der Erfinder Dr. Martial Canterel, Alter Ego des Autors selber, nimmt seine Gäste in Empfang und präsentiert seine radikalen Experimente und deren Ergebnisse.
Sollte irgendjemand in Europa eines Tages eine Phase seines Lebens vergessen, kann Martial Canterel diesen Moment aufspüren und Schlüsselerlebnisse im Leben der Menschen in Endlosschleife reproduzieren.

Der in Polen viel beachtete Regisseur Krzysztof Garbaczewski inszeniert zum ersten Mal in Berlin. Er präsentiert uns Roussel als den Schöpfer der künstlichen Intelligenz, einer unbekannten Art des Bewusstseins, die uns wie ein Virus mit dem Glauben an die Unsterblichkeit und noch besser, an ein Leben ohne Arbeit infiziert, indem sie kontinuierlich Rituale produziert, die ermüdete und absterbende Gesellschaften zu heilen vermag.

Spieldauer: 1 Stunde 50 Minuten

Tickets kosten 25,- Euro bzw. 15,- Euro (ermäßigt).

  

Mit: Tomasz Bazan, Pheline Roggan, Pawel Smagala, Jeanette Spassova, Axel Wandtke, Justyna Wasilewska und Jim Fletcher

Regie: Krzysztof Garbaczewski
Bühne: Aleksandra Wasilkowska
Kostüme: Svenja Gassen
Musik: Rudolf Moser
Video: Robert Mleczko
Kamera: Kathrin Krottenthaler
Licht: Frank Novak
Ton: Hans-Georg Teubert
Dramaturgie: Marcin Cecko, Anna Heesen

Schwarze Serie

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