Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Regeln für die Revolution. Fatzer Kurzfilmkino

Programm

La ragazza dello Spielplatz [Das Mädchen vom Spielplatz] // Elena Bellantoni / 2011 / 7:30 min
Ein Ort der Vergangenheit, der Kindheitserinnerungen: der Spiel-Platz. Bellantoni bezeichnet damit den Raum des Theaters, der Aufführung, den sie durchschreitet, markiert, neu vermisst, als wäre er ein lebendiges Element.
Elena Bellantoni studierte Ästhetik und absolvierte einen Master in Visual Art an der University of Arts London. Sie lebt und arbeitet in Rom und Berlin, wo sie 2008 ein Zentrum für zeitgenössische Kunst eröffnete.

Not with a Bang  // Alessandro Amaducci / 2008 / 5:00 min
Ein Gespenst bekämpft seine Erinnerungen. Der Kurzfilm ist Teil der Serie „Electric Self“, die Musikstücke stammen von Amaducci selbst.
Alessandro Amaducci (Turin, 1967) unterrichtet an der Fakultät für Kunst, Musik und Schauspiel in Turin. Von ihm erschienen u.a. die Bücher Segnali video [Videosignale] (2000) und Anno Zero. Il cinema nell’era digitale [Das Jahr Null. Das Kino im digitalen Zeitalter] (2007).

Senza foce [Ohne Mündung] // Cristiano Carloni und Stefano Franceschetti / 1998 / 2:30 min
Ähnlichkeiten zwischen Tropfen und den Individuen im Dahinströmen der Flüssigkeiten und der Migrationen der Völker. In den Informationskanälen reflektiert das Bild nicht mehr das Bewusstsein der Identität.
Cristiano Carloni und Stefano Franceschetti studierten Animationsfilm und Malerei in Urbino und machen seit 1995 gemeinsam Filme und Installationen. Seit 1999 arbeiten sie mit der Theatergruppe Socìetas Raffaello Sanzio zusammen. Sie unterrichten am I.S.A. und der Accademia di Belle Arti in Urbino.

Blood  // Francesca Fini / 2011 / 5:20 min
Es ist die Geschichte eines Kampfes. Ein Kampf, den ich führe, während ich in einem transparenten Gefängnis eingesperrt bin und mich, gefangen in einer vollkommenen, makabren Einsamkeit, nach und nach umbringe. begleitet von Ungeheuern einer Zeit, die es nicht mehr gibt.
Francesca Fini arbeitet als Filmemacherin für das Fernsehen sowie in unabhängigen, experimentellen Produktionen. Als Videokünstlerin und Live-Media-Performerin nimmt sie an zahlreichen Happenings in Kunstgalerien, Museen und Underground-Lokalen sowie an internationalen Festivals teil.

Still  // Elisabetta Di Sopra / 2008 / 2 min
Eine Pause, ein Schwebezustand, der eine Ewigkeit währen kann. Wie die Wellen des Meeres verfolgen sich Zukunft und Vergangenheit, sie laufen einander nach, sie verschlingen sich ineinander, sie wiederholen sich endlos.
Elisabetta Di Sopra studierte Malerei. Fotografie, Videoarbeiten und Installationen bilden den Fokus ihres künstlerischen Schaffens. In ihren Arbeiten geht sie jenen Alltagsdynamiken auf den Grund, in denen der weibliche Körper eine zentrale Rolle einnimmt.

D Giò  // Matilde De Feo / 2011 / 13:00 min
Giò, um die sechzig und vollkommen isoliert, leidet er an Gefühlsblindheit: unfähig, die eigenen Erfahrungen zu verinnerlichen und in Worte zu fassen …
Matilde De Feo studierte an der Fakultät für Kunst, Musik und Schauspiel der Universität Roma Tre sowie an der Akademie für Dramatische Kunst des Theaters Bellini in Neapel. Seit 2003 leitet sie das Projekt mald’è, das Theaterinszenierungen mit visueller Kunst verbindet: Ihre Arbeiten sind eine Mischung aus Kino, Videotheater und interaktiver Installation.

80 kg  // Antonello Matarazzo / 2012 / 3:30 min
Ein Toter = 80 Kilogramm kaltes Fleisch, 4 Eimer Wasser, 1 Päckchen Salz. 
Antonello Matarazzo beschäftigt sich seit 2000 mit Kurzfilmen und Videoinstallationen. Er nahm an verschiedenen internationalen Festivals u.a. in Venedig, Locarno, Montreal, Paris, Chicago, New York und Buenos Aires teil. Das Festival von Pesaro widmete ihm 2006 eine Retrospektive.

Il giardino dell’Eden [Der Garten Eden] // Franco Losvizzero / 2011 / 11:11 min
Ein weißes Kaninchen und die Königin Mab sind die Protagonisten einer mystischen Revolution, eines epochalen Übergangs von der Eisenzeit zum goldenen Zeitalter. Alchemistisches Datum: der 11. November 2011, 11 Uhr. Der Film dauert 11 Minuten und 11 Sekunden.
Franco Losvizzero’s Werk ist geprägt von Malerei, mechanischen Skulpturen und Installationen. Unter dem Namen Andrea Bezziccheri realisiert er Dokumentar-, Improvisations- und Experimentalfilme und Videoclips.

Riot Begins with a Walk  // Valentina Dell’Aquila / 2012 / 5:00 min
Ein einfacher Spaziergang in der Stadt als revolutionärer Akt. Auch das Herz schrumpft, nach Heiner Müller, wenn man sich lange versteckt. Der Spaziergang allein - eine regelrechte Antithese zur Ideologie der Gruppe.
Valentina Dell’Aquila studierte an der Accademia di Belle Arti und arbeitet seit 2005 mit Videokunst, sie nahm an verschiedenen Ausstellungen teil. Für die Plattenlabels Elefant Records und Schole Records war sie als Regisseurin von Musikclips und Kurzfilmen tätig.

Inaudible Fragment // Danilo Torre / 2012 / 5:00 min
Das Kreischen der zusammenbrechenden Ideologien wird zu einem ohrenbetäubenden Lärm, und man begreift, was die gesamte Geschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war.
Danilo Torre studierte Montage/Schnitt am Centro Sperimentale di Cinematografia in Rom und realisiert experimentelle Filme und Videoinstallationen und nimmt an Festivals sowie Gruppenausstellungen teil.

Fine [Ende] // Virgilio Villoresi / 2012 / 1:15 min
Eine Stop-Motion-Animation, deren zentrales Thema die Revolution ist. Eine bissig-ironische Allegorie der zeitgenössischen Gesellschaft, die in eine Apokalypse mündet.
Virgilio Villoresi machte  eine Reihe von Kurzfilmen, Musikclips sowie Werbespots mit verschiedenen Techniken, unter anderem Stop-Motion, Puppen-Animation und Illustrationen.




im Rahmen von: SCHEISS AUF DIE ORDNUNG DER WELT – MERDA SULL'ORDINE DEL MONDO! FATZER UND WEITER – ein deutsch-italienisches Materiallager auf der Basis von Brechts Fragment.

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"Scheiß auf die Ordnung der Welt" wird veranstaltet im Rahmen der Theaterpartnerschaft Berlin/Turin "Fatzer geht über die Alpen", gefördert im Fonds Wanderlust durch die Kulturstiftung des Bundes, in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Turin und dem Italienischen Kulturinstitut Berlin.

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